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GEOLOGIE. 47

Die Temperaturunterschiede in Syrien sind bedeutend. Im
Innern des Landes, in der Wüste, und, ganz abgesehen vom
Hochgebirge, auch im palästinensischen Berglande sinkt das Ther-
mometer
häufig unter Null. In Damascus (690m ü. M.) und Jeru-
salem
(760m) sowohl, wie in Aleppo (348m) fällt beinahe jeden
Winter Schnee, welcher aber nur auf den höheren Bergen liegen
bleibt. Die höchste Temperatur, welche Barclay (Robinson phys.
Geogr. S. 296) für Jerusalem gefunden hat, war 33° Cels., die nie-
drigste
2,3° C.; die Mitteltemperatur des Jahres circa 17° C. Diese
Angabe dürfte wohl für das ganze Hügelland Geltung haben. Die
Hitze in Damascus und Aleppo, sowie in der Wüste, wird bedeu-
tender
sein, weil die hohen Gebirge im Nordwesten die kühle Meer-
luft
abhalten. Der Meeresstrand hat zwar im Ganzen eine höhere
Temperatur als das Binnenland, doch ist die Hitze wegen der
Seewinde dort erträglicher. Die Sirocco (Chamsîn)-Tage ausge-
nommen
, weht übrigens an den Sommerabenden in Damascus in
der Regel Wind und die Nächte und Morgen sind äusserst ange-
nehm
. Da aber die Feuchtigkeit in Folge der reichlichen Bewässe-
rung
gross ist, so setze man sich nicht allzusehr der Abkühlung aus.

Ganz abweichend ist das Klima des Jordanthales. Schon der
erste kleine See, in welchen sich der Jordan ergiesst, das dreieckige
Becken des Hûle, liegt nur 83m über dem Mittelmeer. Nach kur-
zem
Lauf vertieft sich der Jordan in eine Spalte von 191m unter
der Meeresfläche, denn so tief liegt schon der See von Tiberias.
Der ganze Landstrich des Jordanlaufs bis zum Todten Meer (394m
unter der Meeresfläche) heisst arabisch el-Ghôr, die Einsenkung.
Das Klima gleicht dem von Aegypten, ist aber entschieden unge-
sunder
. Die Bewohner dieses Landstrichs sind verkommen; man
findet viele Cretins unter ihnen. Die Hitze im Hochsommer ist
fürchterlich; am 8. Mai beobachtete Robinson 43° Cels. im Schat-
ten
. Die Erntezeit im Ghôr fällt viel früher als im übrigen Sy-
rien
, nämlich Ende April und Anfang Mai.

Geologie. Wie die trefflichen Karten Lartet’s (Luynes, Voyage
autour de la mer Morte) des Näheren darthun, ist der geologische
Aufbau Syriens folgender:

1) Von beiden Seiten des Rothen Meeres her streichen Granit-
und Gneismassen über die südliche Sinaihalbinsel in die ʿAraba bis
in die Nähe des Todten Meeres hinauf und kommen in einzelnen
Partieen noch nördlich von der Wasserscheide zwischen diesem und
dem ʿAkababusen am östlichen Thalgehänge vor.

2) Auf dieses Urgebirge folgend und ihm, ähnlich wie bei den
Vogesen, nur gelegentlich umgelagert, erscheint die von Lartet
grès nubien genannte Sandstein-Formation, die besonders in Nubien
in weiter Erstreckung vorherrscht. Dieselbe umgibt den Rand auch
der Sinai-Granite und Gneise und steigt an den beiderseitigen Ab-
hängen
der ʿAraba hinauf, am weitesten aber längs des östlichen
Abhangs, sodass dieser oft sehr harte, meist braunrothe bis schwärz-